Skip to main content

2021/22

Maskenwelt - Weltmasken

Atelierbesuche

Maskenwelt - Weltmasken

Atelierbesuche

In dem Projekt MASKENWELT wollen wir zwei Gruppen zusammenbringen, die schon an Veranstaltungen in unserem Haus beteiligt waren: regionale Künstler*innen aus dem Verein für aktuelle Kunst und die Mindener Kultur-Scouts, eine Gruppe bildungsbenachteiligter biodeutscher und geflüchteter Jugendlicher. Weitere Kooperationspartner sind das Weserkolleg, die Flüchtlingshilfe Rechtes Weserufer, die internationalen Klassen des Leo-Sympher-Berufskollegs.

Sechs in OWL ansässige Künstler*innen mit Migrationshintergrund aus Eritrea, Ungarn, China und Tunesien werden die Teilnehmer*innen bei Workshops in ihren Ateliers in ihre jeweilige Kunstform in breitgestreuter Diversität des künstlerischen Ausdrucks einführen und sie erlebbar machen. Die Jugendlichen stammen aus Syrien, Marokko, Russland, Afghanistan und Deutschland.

Zentrales Thema und bildliche Klammer für das Konzept der Einheit in Verschiedenheit ist die durch Corona allgegenwärtige Mund-Nasen-Maske, die ja häufig als lästig und hässlich empfunden wird. Diese alltägliche Vertrautheit werden wir zum Anlass nehmen, traditionelle Ver- und Entschleierungen und Blickschutze in anderen Kulturen kennenzulernen, zu hinterfragen, in ihren soziohistorischen Bedeutungen zu verstehen und in ihrer Ästhetik wertzuschätzen. Das alles im lebendig-authentischen Dialog mit den einzelnen Künstler*innen in ihren Ateliers. Jede/r von ihnen hat einen eigenen Stil in seiner Kunstrichtung entwickelt und sich durch die Leitung eigener Kreativ-Workshops qualifiziert.

Im interaktiven Teil gestalten die Jugendlichen dann unter sanfter Anleitung jeweils eigene Masken, zunächst durch phantasievolle Bemalung der alltäglichen Standard-Corona-Masken, -Schutzhelme und -Gesichtsschutze, darüber hinaus dann durch das Abbilden unterschiedlichster Masken.

Eine einzigartige Sammlung von selbsthergestellten künstlerischen Unikaten entsteht. Ziel ist eine gemeinsame Ausstellung aller entstandenen Arbeiten Wichtiges Element sind für uns dabei Führungen in der Ausstellung, die die Teilnehmerinnen selbst planen und durchführen.

Es bietet haptische Erfahrung in spontaner Aktivität. Durch sanfte Motivation und Mitmachangebote ohne Leistungsdruck hilft ihnen der interkulturelle Kunstansatz zu menschlicher Annährung im Dialog miteinander und zum Abbau von Klischees und Vorurteilen. Das ist für uns ein Stück praktischer Friedensarbeit.


2022: Es geht weiter!

Die Reihe der Atelierbesuche von Künstlerinnen und Künstlern aus der Umgebung wird auch im Jahr 2022 fortgesetzt. Viele dieser Künstlerinnen und Künstler sind Mitglied im Verein für aktuelle Kunst im Kreis Minden-Lübbecke (http://www.aktuelle-kunst-ev.de). Erstellt wurden schon Visiere, Gipsmasken, chinesische Masken oder Holzmasken.

Der Begriff „Maske“ stammt vom arabischen Wort „maskharat“, was so viel bedeutet wie Narr, Posse, Hänselei oder Scherz. Die Wurzeln der Maske sind jedoch schon wesentlich älter als die arabische Kultur; sie liegen in einer Zeit lange vor dem Aufstieg der großen Zivilisationen.

Eine Maske verbirgt das (wahre) Gesicht; mit ihrer Hilfe verwandelt sich der Träger in eine andere Figur. Hierbei muss man lediglich unterscheiden, ob der Träger die Maske belebt, also eine eigene Figur entwirft, oder ob die Maske eine eigene Wesenheit darstellt, der sich der Träger „unterwirft“ – diese Grenzen verlaufen jedoch oftmals fließend (https://www.grin.com/document/284784).


Förderer

Dr. Strothmann-Stiftung

Soziokultur NRW

Kooperationspartner

Verein für aktuelle Kunst

Mindener Kultur-Scouts

Weserkolleg Minden

Leo-Sympher-Berufskolleg

UPGECYCELT

Kunstworkshop am 09.12.2022 mit Yohannes Mishgina

Zu Gast zum letzten Maskenworkshop des Jahres war der eritreische Künstler Yohannes Mishgina. Sein Thema war nachhaltige Kunst aus Plastik. Er wollte den Kindern der Wegwerfgesellschaft zeigen, wie man mit Phantasie eigene Masken als handgemachte Stücke aus Kunststoffflaschen anfertigt.

Rund drei Dutzend Teilnehmer*innen, darunter junge Menschen aus der Ukraine, Russland und Syrien, nahmen an den Tischen Platz. Diese ware mit Zeitungspapier ausgelegt und mit Farben, Klebstoffen, Pinseln, Zeitungspapier, Pflanzenfasern und einem Stück Pappe belegt. Auf dieses Stück Pappe klebte der Künstler Yohannes Mishgina ein Stück Plastik von einer Kunststoffflasche, so dass die Grundform eines Gesichts entstand. Danach präsentierte der Gast eine eigene Maske afrikanischer Art und erläuterte die Vorgehensweise. Zuerst wurde Zeitungspapier auf das Plastik geklebt und danach konnten die Teilnehmer*innen dieses und die Pappe mit Farben bemalen, mit Pflanzenfasern bekleben und ihrer Phantasie und Kreativität freien Lauf lassen.

In froher Stimmung machten sich die Teilnehmer*innen ans Werk und erschufen Masken in unterschiedlichen Farbkombinationen und mit vielfältigen Ausdrucksformen. Manche muteten afrikanisch an, andere waren in Nationalfarben gestaltet, manche zeigten ein Lachen und viele mehr.

Zum Abschluß präsentierten die Teilnehmer*innen ihre Masken an einer Pinnwand auf der Bühne und ließen sich mit ihnen fotografieren.

Somit war es ein gelungener Abschluss des Maskenworkshops, in denen die Teilnehmer*innen die Möglichkeit der Kreativität mit Kunst in nachhaltiger Form erleben konnten und dies mit Freude taten.


Matinee: Maskenwelt - Weltmasken

Vernissage mit Versteigerung und Tanz am Sonntag, 27.11.2022, im BÜZ Minden

Das Zwei-Jahres-Projekt Maskenwelt – Weltmasken gelangte in die Zielgerade. Genauer genommen fast, denn ein Workshop mit dem Künstler Yohannes Misghina mit dem Titel UPGECYCELT wird im Dezember 2022 noch stattfinden. Da bot es sich an, eine Matinee mit den vielfältigen Exponaten zu veranstalten. Es war eine beeindruckende Vernissage mit den diversen Masken an den Wänden und vielen Masken, die auf Tischen präpariert worden waren und dort zur Versteigerung auslagen. An den Wänden waren die Masken thematisch auf Holzelementen von den Scouts angebracht worden. Diese Bretter waren Elemente eines alten Schrankes, welche von den Jugendlichen vorbereitet worden waren. So viel zur Nachhaltigkeit und zur Wiederverwendbarkeit von Holz. Die Resultate von zehn verschiedenen Workshops waren zu bewundern. Gefördert wurden die Workshops von der Dr. Strothmann-Stiftung sowie von Soziokultur NRW. Für den musikalischen Part war an diesem Morgen Elias Nema, ein Musikprofessor aus Damaskus, engagiert wurden. Das BÜZ war gut gefüllt. Da auch viele aus der Ukraine geflüchtete Jugendliche anwesend waren, war es auch notwendig zu dolmetschen, was ein Jugendlicher aus der Gruppe, der schon gut die deutsche Sprache beherrschte, übernahm.

Peter Küstermann eröffnete die Veranstaltung und rückte in seiner Rede die Idee des Maskenprojekts in den Fokus. Ausgehend von den Einschränkungen in der Corona-Zeit und dem Tragen von Schutzmasken entstand die Idee zu demonstrieren, wie schön Masken grundsätzlich sein können. Die Malerin und Autorin Birgit Oldenburg, im Vorstand des Vereins für aktuelle Kunst im Kreis Minden-Lübbecke, und Vorsitzende der Künstlerinnengruppe, eröffnete vor fast zwei Jahren die Reihe mit dem künstlerischen Gestalten von Visieren. Gerade in Zeiten von Corona spielt der Gesichtsschutz eine elementare Rolle. Neben der Maske kann auch ein Visier bedeutsam sein. Von den Projektleiter*innen waren Birgit Oldenburg, Noémi Haugk, Liselotte Bombitzki, Esther Hansen, Andreas Rimkus sowie Andreas Jackstien anwesend. Neben den Visieren wurden bei Noémi Haugk Gipsmasken erstellt. Die Jungs hatten sich wegen dieses besonderen Erlebnisses ihren Bart zum ersten Mal rasiert, und auch die Mädchen hatten sie sich an dem Tag nicht geschminkt. Esther Hansen demonstrierte, wie schöne venezianische Masken aus Stoffresten oder Servietten kreiert werden konnten. Bei Liselotte Bombitzki ging es um die Gestaltung afrikanischer Masken. Andreas Rimkus leitete einen Schmiedekurs in Springe, während Andreas Jackstien Hasickel-Masken produzieren ließ. Ferner wurden noch die chinesischen Masken von Niehong-Dai Klußmann, die Masken aus dem Dinopark in Münchehagen, Kartoffelmasken von Regine Rinke, Pappmasken von Manuela Johne-Sander sowie Masken aus Eierkartons ausgestellt.

Natürlich mussten auch die teilnehmenden Kultur-Scouts erwähnt werden. Peter Küstermann sprach von einer langen Reise ehemals fremder Menschen, die in Ostwestfalen gelandet waren, und mit dem Projekt die Chance erhalten hatten, Kultur und Kunst zu erfahren.

Rolf Mietke, bekannt als Wolkenstein, war als Auktionär engagiert worden. Nach den vielen Lobreden auf die Künstler*innen ging es zur Versteigerung über. Nach zunächst schleppendem Beginn wurden in der Pause wie auf einem Basar viele Masken verkauft, so dass ein größerer dreistelliger Betrag eingenommen werden konnte.

Ein Highlight zum Schluss muss noch in die Annalen des BÜZ eingehen. Die Bühne wurde zur Tanzfläche. Es wurde Walzer getanzt. Im Hintergrund lief der Schneewalzer. Peter Küstermann tanzte mit Renate Dombrowa und anschließend mit Birgit Oldenburg. Andere Paare tanzten ebenfalls, so das Ehepaar Dombrowa. Sie hatten viel Spaß.

Es hatte sich gelohnt, bei dieser Vernissage dabei zu sein.

Volker Papke-Oldenburg


Ich war ein Eierkarton

Kunstworkshop am 28.10.2022 mit Marion Basse

Im BÜZ war die Künstlerin Marion Basse im Rahmen eines Workshops des Projekts “Maskenwelt - Weltmasken” zu Gast.

Marion Basse war Lehrerin für Kunst und Textilgestaltung und widmet sich seit 10 Jahren ausschließlich der Kunst. Für diesen Workshop hatte sie die Idee, die Teilnehmer*innen Masken aus Eierkartons anfertigen zu lassen, wobei das Material sichtbar bleiben sollte.

Die Arbeitsflächen der Teilnehmer*innen, es waren Kinder, Eltern, Jugendliche und Ältere anwesend, waren mit Zeitungspapier bedeckte Tische, auf denen sich Farben, Pinsel, Scheren und soviele Eierkartons wie gewünscht befanden. Nach einer kurzen Einleitung der Künstlerin, in der sie die diversen zusätzlichen Materialien wie Leder, Bänder, Lametta, Klebstoffe, verschiedene Papierstoffe und andere sowie ein Blatt mit ersten Anregungen für die Bearbeitung präsentierte, wurden die Teilnehmer*innen zur individuellen Gestaltung aufgefordert. Diese sollten im ersten Schritt die Eierkartons in die Hände nehmen, fühlen, ansehen, entdecken und Ideen entwickeln. 

Nach dieser ersten Phase begann die Umsetzung der Ideen. Die Teilnehmer*innen schnitten Löcher für Augen in die Eierkartons, klebten Nasen daran, schufen Zähne, Hörner, Schnäbel, bemalten diese in den unterschiedlichsten Farben, verwendeten Materialien wie Leder, Seidenpapier, Transparentpapier, Lametta, Glitzersteine für die individuelle Gestaltung.

Diese Zeit der Bearbeitung war geprägt von fröhlichem Lachen, manchem kleinen Fluch, wenn der Klebstoff nicht hielt, von Musik und und Gesang.

In der Schlussrunde präsentierten die Teilnehmer*innen ihre individuellen Masken. Jede Maske hatte eine einzigartige Form- und Farbgestaltung und sah beispielsweise aus wie ein Klabautermann, ein Spiderman, ein Zauberwesen oder wie eine schweizer Fastnachtsmaske.

Die Künstlerin und die Teilnerhmer*innen waren beeindruckt von der Ideenvielfalt und deren gestalterische Umsetzung an einem fröhlichen Nachmittag.

Carsten Stallberger


Ich schmiede meine Maske – im Atelier in Springe

Kunstworkshop am Freitag, 19.08.2022, mit Andreas Rimkus

Schon beim Einfahren auf das Grundstück fielen viele interessante Kunstexponate auf, die im Skulpturengarten und -wald platziert waren.Andreas Rimkus betreibt seit vielen Jahren eine Kunstschmiedewerkstatt mit Objekten und Skulpturen im öffentlichen Raum. Er erklärte den Kultur-Scouts die Entstehungsgeschichte und den Bedeutungszusammenhang einiger Werke. Darauf wird weiter im Kontext noch eingegangen. Andreas Rimkus ist ein exponierter Künstler, der auch schon auf der EXPO in Hannover ausgestellt hat.

Unabhängig von der Schmiedekunst erläuterte der Künstler grundsätzliche Aspekte des Schmiedens, beginnend mit der notwendigen Schutzkleidung samt Augenschutz und Sicherheitshandschuhen. Erforderliche Werkzeuge waren Amboss, Hammer und Zangen und später zum Zusammenfügen einzelner Teile ein Schweißgerät. Andreas Rimkus erklärte weiterhin die unterschiedlichen Hitzestufen im Schmiedefeuer, auch erkennbar in farblichen Konnotationen. Ferner wurden gefüllte Wassereimer zum Abkühlen der bearbeiteten Metallstücke benötigt. Die Metallelemente zum Bearbeiten wurden vom Veranstalter zur Verfügung gestellt.

Dann konnte es losgehen. In Schutzkleidung begaben sich Zweier-Gruppen in voller Vorfreude und mit sehr viel Engagement an die Arbeit. Andreas Rimkus hatte schließlich mit seiner offenen Art und dem Ohr für die Fragen der Jugendlichen für einen glänzenden Start gesorgt. Bei der Vorbereitung gelang dieses natürlich, sinnvolle Hilfestellungen inbegriffen. Wie muss das erhitzte Material mit der Zange gehalten werden? An welcher Stelle muss mit dem Hammer geschlagen werden, um beispielsweise eine Nasenform zu kreieren? Wie wird das Metall richtig abgekühlt? Zwei Schmiedefeuer waren voll im Einsatz und innerhalb kurzer Zeit waren in den Gruppen kreative Maskenelemente erstellt, die nun an einem weiteren Bearbeitungstisch unter Anleitung und mit Hilfestellung eines Mitarbeiters zusammengeschweißt wurden. Hier galten nochmals besondere Sicherheitsvorkehrungen mit Schweißer-Schutzmasken.

Dank der pädagogisch fundierten Fähigkeiten des Künstlers konnten tolle Masken in der kurzen Zeit erstellt werden.Ein Bravo an die Beteiligten. Am Ende waren alle durstig und hungrig und äußerten sich in einer Schlussrunde in Superlativen;

Alles konnte selbst gestaltet werden

  • Mit dem Metall kreativ umgehen
  • Namen auf Metall selbst schreiben
  • Das Zahnrad mit den Zeiten
  • Das Windspiel
  • Das Schwert
  • Die Schmiedekunst
  • Das Gesamtkunstwerk
  • Die grenzenlose Fantasie
  • Das pädagogische Talent

 

Volker Papke-Oldenburg


Nicht von Pappe

Workshop am Freitag, 10.06.2022, mit Manuela Johne-Sander

Dieser Masken-Workshop reihte sich ein in die Atelierbesuche bei Mindener Künstlerinnen oder Künstlern – oder auch aus der näheren Umgebung. Dieses Mal sollte es nach Minderheide in das Atelier von Manuela Johne-Sander gehen (https://www.art-manu.de) . Sie ist auch Mitglied im Verein für aktuelle Kunst Minden (http://www.aktuelle-kunst-ev.de).

Nach kurzer Fahrt wurde das Atelier erreicht, um dann von Manuela Johne-Sander empfangen zu werden. Wegen des schönem Wetters konnte draußen gearbeitet werden. Mohamad Oumari stellte zunächst die Scouts und deren Entwicklungsgeschichte vor, anschließend besprach die Künstlerin die einzelnen Schritte zur Maskengestaltung mit der Gruppe. An Materialien standen Wellpappe, Stege, Farben, Pinsel, Schere, Messer, Säge, Kleber, Kleberpistole und ein Cutter-Messer zur Verfügung.

Zunächst galt es, den Kopf aus der Pappe auszuschneiden. Dabei war es eine Option, mit einem Stift die Grundform vorzuzeichnen. Manch ein Teilnehmer tat sich angesichts der Stärke der Pappe mit dem Schneiden schwer, aber es gelang natürlich. Augen, Nase und Mund mussten separat geschnitten werden. Auf der Farbpalette konnten Farben gemischt werden. Die Masken nahmen Gestalt an. Mit der Klebepistole wurden die separat geschnittenen Elemente angeklebt. Fast fertig waren die Masken. Es mussten noch Stege gesägt und angeklebt werden, um die Masken zu halten.

Masken entstanden mit grauem Gesicht, rotem Mund und weißen Augen. Oder: Mit rotem und auch orangefarbenem Gesicht. Letztendlich wurden sämtliche Masken vor dem Filmer präsentiert und mit dem Satz „Meine Maske ist so schön, weil …“ erklärt.

Die Kreativität kannte keine Grenzen. Die Vielfalt der bunten Farben bei der Maskengestaltung stach wiederum hervor. Die Masken wurden von der Künstlerin begutachtet, die Motive besprochen und anschließend wurden sie zum Mitnehmen verpackt.

Alle waren hungrig und durstig. Peter Küstermann besorgte Cola und Burger.

Gut gelang nach einer kleinen Ansprache das Aufräumen, die Jungen mussten an diesem Tag die Arbeit übernehmen.

Volker Papke-Oldenburg


Meine eigene Dino-Maske

Workshop am Freitag, 06.05.2022, im Dino-Park in Rehburg-Loccum

Es ging in den Dino-Park Münchehagen in Rehburg-Loccum (https://www.dinopark.de). Nach vierzigminütiger Fahrt erreichte die Kolonne den Parkplatz vor dem Gelände, bepackte sich mit den mitgebrachten Sprühdosen, Farben und Pinseln, um dann von Jurassic-Jens, dem Betreuer, empfangen zu werden.

Die Gruppe der jugendlichen Kultur-Scouts war groß und alle waren voller Vorfreude, denn gerade die Masken-Workshops finden immer einen besonderen Anklang, so dass durchaus von einem institutionellen Freitag gesprochen werden konnte. Letztendlich wurde auch viel Erfahrung miteingebracht. Der Dino-Park stellte die Masken zur Verfügung. Neben dem Bemalen oder Besprühen der Maske erhielt die Gruppe auch Informationen zu Knochenfunden in der Gegend, zur Lebensweise in der Steinzeit im Allgemeinen, zu den Dinosauriern – unterteilt in Fleisch- und Pflanzenfresser – oder zu der Restaurierung der Knochenfunde. Dabei zeigten sich die Scouts äußerst interessiert und stellten viele Fragen.

Die Freude an spielerischen Elementen wie das Ausprobieren eines kleinen Schaufelbaggers gehörte auch zum Nachmittag. Ein Tisch wurde abgedeckt mit Müllsäcken. Diese dienten auch als Kleidungsschutz. Nun konnte es losgehen. Im Hintergrund des Tisches reckte sich ein großer Bär. Da machte es doch Sinn nach einer Dilemma-Situation aus einem vergangenen Schreib-Workshop zu fragen: Kämpfe ich gegen den Bären, um beispielsweise meine Familie zu retten? Mohamad   Oumari nahm (spaßeshalber) das Angebot an. Während der Mal-aktionen kam es auch zu Gesprächen über die Flucht über Algerien oder Marokko nach Deutschland.

Die Kreativität kannte keine Grenzen, und der Spaßfaktor war groß. Die Vielfalt der bunten Farben bei der Maskengestaltung stach erneut hervor. Die Masken wurden begutachtet, die Motive besprochen und anschließend wurden sie zum Trocknen auf einen Tisch gelegt.

Anschließend gingen wir zum Geoden-Klopfen über. Unscheinbare Gesteinsknollen warteten darauf, mit einem gezielten Hammerschlag geöffnet zu werden. In ihrem Inneren waren wunderschöne Kristalle verborgen. Schutzmasken und Hämmer wurden von Jens verteilt, und die Gruppe machte sich an das Steineschlagen. Einige Steine waren leicht zu öffnen, bei anderen dauerte es länger.

Jens machte auch noch eine Führung durch die Laboratorien und zeigte dabei, wie hinter verschlossenen Scheiben Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen gefundene Knochen, mittlerweile zu Stein geworden, präparierten oder Kunststoffmodelle entwickelten.

Die Kultur-Scouts waren hungrig und durstig und zum Abschluss gab es Dino-Burger mit Pommes und Cola. Nicht zu vergessen ist, dass die KulturScouts eine Meganeura - Patenschaft abschlossen. Meganeura sind ausgestorben. Sie lebten vor rund 300 Millionen Jahren.

Dann ging es wieder zurück nach Minden. Der Nachmittag war ein voller Erfolg.

Volker Papke-Oldenburg


Meine eigene Kartoffel-Maske

Workshop am Freitag, 01.04.2022, mit der Mindener Künstlerin Regine Rinke

An diesem Freitag gab es einen Wintereinbruch in Minden. Man mag schon fast von einem April-Scherz sprechen. Morgens war die Landschaft weiß, zum ersten Mal in diesem kalendarisch schon vergangenen Winter. Dieser Umstand sollte allerdings nicht die zahlreichen Teilnehmenden von diesem Termin der Reihe Maskenwelt – Weltmasken abhalten. Es war ein ausgesprochen gut besuchter Workshop. Leckerer selbstgebackener Kuchen, Kaffee oder Cola sorgten zudem für eine angenehme Atmosphäre. Dabei wurde viel Erfahrung miteingebracht. Die Lerneffekte in der Reihe – auch im Erwerb von Sprachkompetenz - waren nicht von der Hand zu weisen. Schließlich wurden schon Visiere, Gipsmasken, chinesische Masken, Holzmasken oder venezianische Karnevalsmasken erstellt.

Doch nun zur anwesenden Künstlerin: Regine Rinke ist ebenso wie viele schon vorgestellte Künstlerinnen und Künstler aktives Mitglied im Verein für aktuelle Kunst im Kreis Minden-Lübbecke. An diesem Freitag ging es speziell um die Technik des Kartoffeldrucks, der vielen Älteren aus ihrer Schulzeit noch bekannt ist: „Der Alte Fritz holte die Kartoffel säckeweise nach Preußen. Wir verwenden sie heute, um wunderschöne individuelle Masken auf die Säcke zu drucken. Ein Spaß für klein und groß. Alle Teilnehmer*innen haben Gelegenheit, selbst eine Maske herzustellen. Die Künstlerin Regine Rinke zeigt uns, wie das geht. Vor allem: die Motive spiegelverkehrt auf die halbierte Kartoffel auftragen, und dann die passenden Farben zum Drucken auswählen.“

Was ist denn nun überhaupt der Kartoffeldruck? Nach dem Schälen der Kartoffeln kann entweder ein Motiv auf die Kartoffelfläche aufgemalt und ausgeschnitzt werden oder es besteht die Möglichkeit, direkt in die Kartoffel zu schnitzen. Alternativ lässt sich auch das Motiv z.B. auf Papier vorzeichnen, um es dann spiegelverkehrt auf die Kartoffel zu übertragen. Gerade bei Buchstaben kann diese Technik hilfreich sein. Plätzchenausstecher können ebenfalls genutzt werden. Auf diese Weise kann ein Kartoffelstempel erstellt werden, der mit Küchenpapier getrocknet werden kann. Danach wird mit einem Pinsel oder kleinen Schwamm die Farbe dünn auf den Stempel aufgetragen. Mit Acryl- oder Bastelfarbe erhält man einen deckenden Druck, während Wasserfarbe dezenter wirkt.

Im BÜZ war alles vorbereitet, Regine Rinke hatte die Materialien mitgebracht. Auch fertige auf Leinen gedruckte Maskenmuster zur Anleitung. Es konnte mit dem Schälen der Kartoffeln losgehen. Dabei kam viel Spaß auf, schaffte es doch manch eine Kartoffel gar nicht bis zum Kartoffelstempel. Sie landete nämlich direkt im Magen manch eines Teilnehmers. Das Probieren der Kartoffeln war ein belebendes Element des Nachmittags. Zusätzlich sättigte es auch. Bei den Stempelformen wurden zunächst einfache Muster eingeübt wie z.B. Quadrate, um dann komplexere Formen auszuprobieren, die spiegelverkehrt vorbereitet werden mussten.

Die Ergebnisse konnten sich wie immer sehen lassen und waren Zeugnis von hoher Kreativität. Die Vielfalt der bunten Farben stach hervor, manches erinnerte an indigene Masken. Sidra ließ die kurdische Flagge auf ihrem Leinenhintergrund entstehen. Sämtliche Masken wurden an einer Maskenwand zur Präsentation fixiert, um die Ergebnisse dieses gelungenen und kreativen Workshops festzuhalten.

In einer abschließenden Runde äußerten sich alle Anwesenden begeistert zum Workshop. Die Erwartungen von Regine Rinke wurden bei weitem übertroffen.

Volker Papke-Oldenburg


Gestalte deine Hasickel-Maske

Workshop am Freitag, 25.02.22, im BÜZ mit dem Mindener Künstler Andreas Jackstien

Andreas Jackstien ist wie viele schon vorgestellte Künstlerinnen und Künstler Mitglied im Verein für aktuelle Kunst im Kreis Minden-Lübbecke (http://www.aktuelle-kunst-ev.de). Erstellt wurden schon Visiere, Gipsmasken, chinesische Masken, Holzmasken oder venezianische Karnevalsmasken.

An diesem Freitag fand unter Einhaltung der Corona-Maßnahmen ein Workshop mit ihm statt. Andreas Jackstien lebt und arbeitet in Minden. Er studierte visuelle Kommunikation mit dem Schwerpunkt Malerei und freie Zeichnung an der FH Bielefeld / FB Gestaltung mit dem Schwerpunkt Ölmalerei.

Zielgruppe des Workshops waren im Wesentlichen die Kulturscouts, die an diesem Nachmittag zahlreich erschienen waren. Die Freude an der Zusammenkunft und dem Austausch von Gedanken haben diese Workshops mit internationalem Flair zu einer Institution im BÜZ gemacht. Leckerer selbstgebackener Kuchen, Kaffee oder Cola sorgten zudem für eine angenehme Atmosphäre.

Andreas Jackstien brachte seinen Hasen, sein Hasickel Heli von Hohenstein mit, welches von Sabah und Sidra liebevoll abgeholt wurde und in der Runde volle Zuneigung und Wärme erfuhr. Da stieß Peter Küstermanns flapsiger Einwurf, dass das Fell das Hasen als Material für den Workshop genutzt werden könne, natürlich auf Empörung. Aber natürlich war dieser Einwurf nicht ernst gemeint.

Im BÜZ war alles vorbereitet. Es gab Masken-Rohlinge in verschiedenen Formaten und Größen, ein Fell zum Ausschneiden von Motiven und die Maskenformate. Ferner gab es Becher mit Klebstoff, dazu Pinsel, Acrylfarben, Sprühfarben und Scheren. Die Teilnehmenden konnten sich ihre Masken aussuchen und kreativ werden. Die Fellelemente wurden auf die Maske gelegt und anschließend wurde Kleber auf das Fell aufgetragen. Wichtig war – um keine Falten zu erzeugen – das Verstreichen des Klebers von innen nach außen. Danach wurden die Masken mit Acrylfarbe oder mit Sprühfarbe individuell verarbeitet. Es entstanden schöne und bunte Motive, aber auch tschetschenische Maskenklischees. In einer Vorstellungsrunde präsentierten alle ihre Masken, die aber noch trocknen mussten. Es waren sehr schöne Masken zu sehen, die damit die Sammlung der vorangegangenen Workshops erweiterten.

Regine Rinke, ebenfalls Mitglied im Verein für aktuelle Kunst im Kreis Minden-Lübbecke, war ebenfalls an diesem Nachmittag anwesend. Denn sie wird im April den nächsten Masken-Workshop leiten und stellte in groben Zügen ihr Thema vor: Leinenmasken mit dem Schwerpunkt Kartoffeldruck auf Leinen.

In einer abschließenden Runde äußerten sich alle Anwesenden in einem Feedback sehr positiv zum Workshop und dem Austausch der Gedanken.

Volker Papke-Oldenburg


BERGFEST

Rück- und Vorschau auf Workshops mit Mindener Künstlerinnen am Sonntag, 06.02.2022, im BÜZ Minden

Das Bergfest der Atelierbesuche war eine Rückschau auf die fünf bereits stattgefundenen Masken-Workshops. Es handelte sich ausschließlich um fünf Künstlerinnen aus dem Verein für Aktuelle Kunst des Kreises Minden-Lübbecke: Birgit Oldenburg, Noémi Haugk, Niehong Dai-Klußmann, Liselotte Bombitzki und letztendlich auch Esther Hansen.

In der Mitte des Veranstaltungsortes waren Tische mit den Ergebnissen der Künstlerinnen aufgebaut werden. Mohamad Oumari, Omar und Sidra von den Kultur-Scouts stellten einzelne Masken vor und erläuterten die Intensionen und Vorgehensweise der Künstlerinnen. Die weiblichen Kultur-Scouts wählten dabei eher schönere ästhetische Motive, während die männlichen Kultur-Scouts eher Fahnen wie die syrische Flagge oder Motive aus Streaming-Serien wählten.

Die Malerin und Autorin Birgit Oldenburg leitete einen Workshop zum Thema Meine Maske und Ich – Gesichtsschutz-Visiere gestalten. Gerade in Zeiten von Corona spielt der Gesichtsschutz eine elementare Rolle. Neben der Maske kann auch ein Visier bedeutsam sein.

Der Workshop von Niehong Dai-Klußmann hatte Chinesische Masken zum Thema. Es entstanden Masken in Form einer Vendetta-Maske (Anonymus) oder zierliche mit dezenten Farbstrichen versehene Masken bei den weiblichen Anwesenden. Schwarz und Rot waren dominierende Farbtöne. Aber auch Farbtöne wie Grün oder Blau wurden in den Kontext gesetzt.

Der Atelierbesuch bei Noémi Haugk mit dem Thema Gipsmasken hatte etwas ganz Besonderes. Die Jungs hatten sich wegen dieses besonderen Erlebnisses ihren Bart zum ersten Mal rasiert, und auch die Mädchen hatten sie sich an dem Tag nicht geschminkt.

Unter der Anleitung von Liselotte Bombitzki gab es im BÜZ eine Veranstaltung zum Thema Afrikanische Masken. Beeindruckend waren die Motive und die Farbenpracht.

Esther Hansen leitete den letzten Workshop zum Thema Carnevale di Venezia. Masken-Rohlinge in verschiedenen Formaten und Größen wurden mit von Esther Hansen selbst bearbeiteten Seidenelementen oder auch mit Servietten zur Dekoration beklebt.

Zu erwähnen ist, dass der Rahmen der Veranstaltung eines Bergfestes würdig war. Es gab Orangensaft oder Sekt. Der Mindener Poetry-Slammer Johnny trug eigens kreierte Verse vor, außerdem gab es stilvolle und besinnliche Gitarren-Improvisationen.

Der nächste Workshop findet mit dem Künstler Andreas Jackstien, auch aus dem Verein für Aktuelle Kunst, zum Thema „Gestalte deine Hasickel-Maske“ statt. 

Volker Papke-Oldenburg


Rückschau auf Workshops mit Mindener Künstlerinnen am Sonntag, 05.12.2021

Erneut gab es Corona-Einschränkungen. Von daher konnte die geplante Vernissage der Ausstellung WAGNIS WEIBLICHKEIT mit Noémi Haugk nicht stattfinden. Allerdings waren die beeindruckenden teilweise überlebensgroßen Werke der Künstlerin ausgestellt. Eine Führung konnte wegen Corona aber leider nicht stattfinden. Die Werke der Künstlerin beinhalten ausschließlich weibliche Motive. So sind Tänzerinnen in orientalisch anmutenden Gewändern zu sehen. Noémi Haugk gibt beim Schaffensprozess bewusst die Kontrolle ab und lässt sich auf den Prozess ein, der den zu unerwarteten und kreativen Ergebnissen führen kann.

Doch nun zurück zur Rückschau auf die vier im Jahre 2021 stattgefundenen Masken-Workshops. Es handelte sich ausschließlich um vier Künstlerinnen aus dem Verein für Aktuelle Kunst des Kreises Minden-Lübbecke: Birgit Oldenburg, Noémi Haugk, Niehong Dai-Klußmann und Liselotte Bombitzki.

In der Mitte des Veranstaltungsortes waren Tische mit den Ergebnissen der Künstlerinnen aufgebaut werden. Mohamad Oumari stellte einzelne Masken vor und erläuterte die Intensionen und Vorgehensweise der Künstlerinnen.

Die Malerin und Autorin Birgit Oldenburg leitete einen Workshop zum Thema Meine Maske und Ich – Gesichtsschutz-Visiere gestalten. Gerade in Zeiten von Corona spielt der Gesichtsschutz eine elementare Rolle. Neben der Maske kann auch ein Visier bedeutsam sein.

Birgit Oldenburg war an diesem Sonntag im BÜZ anwesend und erklärte die Techniken des Pourings. Ergebnisse wurden in Regenbogenfarben präsentiert, Schriftzüge oder Logos von TV-Serien waren auch dabei. Es entstanden sehr unterschiedliche individuell gestaltete Visiere.

Der Workshop von Niehong Dai-Klußmann hatte Chinesische Masken zum Thema. Für die Chinesen und Chinesinnen bedeutet Gelb Tapferkeit, Grün und Blau stehen meistens für Edelräuber und Geister, Schwarz für Unbestechlichkeit und Gerechtigkeit. Goldene und silberne Masken tragen die Göttinnen und Götter. Es entstanden Masken in Form einer Vendetta-Maske (Anonymus) oder zierliche mit dezenten Farbstrichen versehene Masken bei den weiblichen Anwesenden. Schwarz und Rot waren dominierende Farbtöne. Aber auch Farbtöne wie Grün oder Blau wurden in den Kontext gesetzt.

Der Atelierbesuch bei Noémi Haugk mit dem Thema Gipsmasken hatte etwas ganz besonderes. Die Jungs hatten sich wegen dieses besonderen Erlebnisses ihren Bart zum ersten Mal rasiert, und auch die Mädchen hatten sie sich an dem Tag nicht geschminkt. Mohamad Oumari präsentierte stolz die ausgestellten Exponate.

Zum Abschluss der Masken-Workshops gab es im BÜZ eine Veranstaltung zum Thema Afrikanische Masken unter der Anleitung von Liselotte Bombitzki. Die Kultur-Scouts hatten viel Spaß und Freude am Gestalten und präsentierten an diesem Sonntag ihre Ergebnisse. Beeindruckend waren die Motive und die Farbenpracht.

Peter Küstermann verwies darauf, dass im kommenden Jahr sieben weitere Workshops vorgesehen sind, beginnend am 21.01.22 mit der Rintelner Künstlerin Esther Hansen zum Thema Carnevale di Venezia.

Volker Papke-Oldenburg


Masken-Workshops mit Liselotte Bombitzki

Workshop „Meine afrikanische Maske" am 26.November 2021 

Am 26.November 2021 fand der Workshop „Meine afrikanische Maske“ unter Leitung der Mindener Künstlerin Liselotte Bombitzki statt.

Frau Bombitzki lebte mehrfach in Simbabwe für jeweils ein halbes Jahr, unter anderem als sie als Studentin für Politologie und Ethnologie eine Erhebung für die Friedrich-Ebert-Stiftung zur Wirtschaftskraft von Frauen durchführte. Dadurch lernte sie auch das Volk der Ndebele kennen und ihre künstlerische Ausdruckskraft schätzen. Als Anregung stellte sie den Teilnehmern anhand mehrerer Bücher deren Farb- und Gestaltungskonzepte vor, jedoch hatte sich die Mehrzahl der Jugendlichen schon eine eigene Vorstellung zur Gestaltung ihrer Maske gemacht.

Nun galt es die Masken mit einer oder mehreren Farben zu grundieren, genutzt wurden gute Pigmentfarben. Und es wurde die Erfahrung gemacht, wie weit man die Farben mischen kann oder wann es nur noch braun ist. Liselotte Bombitzki beriet die Jugendlichen in zwangloser Form, ruhig und kompetent. Jede(r) erhielt von ihr Ratschläge zur optimalen Farbgestaltung des eigenen Kunstwerkes. Akribisch, hingebungsvoll und mit viel Spaß gestaltete jede/r ihre/seine Maske. Tendenziell waren es sehr ästhetische Arbeiten bei den weiblichen Teilnehmerinnen, während die männlichen Jugendlichen politische oder gesellschaftliche Bezüge nutzten, z.B. die Nationalfarben eines vereinigten Kurdistans.

Als Mitarbeiterin des Kulturzentrum BÜZ hatte ich die Gelegenheit eine eigene Maske zu gestalten, wobei ich mich von der farb- und Formgestaltung der Ndebele anregen ließ.

In der abschließenden Gesprächsrunde waren zwei Punkte von Bedeutung: jede/r erklärte die Intention ihrer/seiner Maske und allen wurde Wertschätzung erklärt.

Angela Pähler

Vorbereitung im Hiller Kreativzentrum mit der Tischlermeisterin, Holzkünstlerin und Lehrerin Bettina Fischer am 29.10.2021

Als Vorbereitung des Masken-Workshops mit Liselotte Bombitzki (am 26.11.21) nahmen die Jugendlichen und jungen Erwachsenen aus Syrien, Kurdistan, Afghanistan und Deutschland an einer Einführung zum Thema Holz im Hiller Kreativzentrum der Tischlermeisterin, Holzkünstlerin und Lehrerin Bettina Fischer am 29.10.2021 teil.

Frau Bombitzki hatte im Vorfeld des Workshops unterschiedliche Holzmasken aus verschiedenen afrikanischen Ländern im Internet ersteigert, im Unterschied zu anderen Workshops dieser Reihe wurden also Unikate genutzt. Frau Fischer erklärte anhand dieser Exemplare die großen Unterschiede von Hölzern wie dem leichten, wenig dauerhaften Balsaholz im Gegensatz zum schweren, sehr dauerhaften Ebenholz oder dem rotschimmernden Mahagoni dazwischen. Anhand von circa tennisballgroßen Kugeln aus hundert verschiedenen Holzarten wurde die große Bandbreite an Maserung, Farbe und Härte bzw. Schwere besonders deutlich. Hieran machte Frau Fischer auch das Besondere an der Arbeit mit Holz = dem HolzHANDwerk fest: die haptische Erfahrung des Werkstoffes, die „händische“ Auseinandersetzung mit dem Material ist das Wesentliche. Maschinelle Bearbeitung des Holzes mit Säge-, Hobel- und Drechselmaschine, mit der auch die Werkstatt ausgestattet ist und die vorgestellt wurden, vermitteln einem nicht das Gefühl für den Werkstoff Holz.

Und dann konnte der „händische“ Teil beginnen: die ersteigerten afrikanischen Masken waren alle bemalt und diese Farben hieß es abzuschleifen um sie später nach eigener Vorstellung gestalten zu können. Bettina Fischer erklärte die Wirkungen von Schleif-papieren diversester Körnung, die groben zum Abschliff der Farben, die feinen für den Endschliff, um Unebenheiten im Holz wieder auszugleichen. Alle Teilnehmer suchten sich aus dem Fundus ihre/seine Maske aus und bearbeiteten sie mit viel Geduld und Genauigkeit und Spaß am gemeinsamen Handwerken.

Angela Pähler


Atelierbesuch bei Noemi Szabina Haugk - 28.08.2021

In ihrem romantischen Garten- Atelier in Petershagen führt uns die ungarische-deutsche Musikerin und Malerin „Noemi Szabina Haugk“ in die Kunst der Gipsmaskengestaltung ein. Jede(r) kann einen Maskenabdruck von seinem eigenen Gesicht erstellen und farbig gestalten.

Der Atelierbesuch und weitere im Laufe dieses Jahres sind Teil unseres Projektes „Maskenwelt- Weltmasken“ im Rahmen der außerschulischen Bildung. Sie sind öffentlich gefördert und finden gemäß der Coronaschutzverordnung NRW statt.

In- und ausländische Jugendliche suchen gemeinsam Mindener Maler/ Innen in deren Ateliers bei der Arbeit auf und probieren ihre individuellen Techniken unter Anleitung selbst aus. Jede/r darf anschließend seine selbstgestalteten Kunstwerke mit heimnehmen. Die ästhetische- sinnliche Erfahrungen der Künstler- Ateliers als Teil der gegenwärtigen Kulturlandschaft in und um Minden sowie das aktive Ausprobieren diverser künstlerischer Techniken bescheren den Teilnehmer/Innen ungewohnte Sichtweisen auf das allgegenwärtige Thema der Coronaschutzmasken, sowie neue Ausdrucksmöglichkeiten der eigenen Gefühle und Erlebnisse.

Die Jungs haben berichtet, dass sie wegen dieses besonderen Erlebnisses ihren Bart zum ersten Mal rasiert haben. Sogar auch die Mädchen haben sie sich an dem Tag nicht geschminkt (Das war für sie etwas außergewöhnlich), sie waren sehr gespannt auf ihre Masken. Obwohl sie sich am Anfang nicht getraut haben, den Prozess mitzugestalten, hat sich Sabah endlich getraut, als Erste anzufangen und danach haben die anderen auch mitgemacht. Peter Küstermann konnte leider nicht daran beteiligen, da er vom Arzt empfohlen wurde, die medizinische Maske immer aufzusetzen. Die Künstlerin hat die Teilnehmer auf die Schritte hingewiesen und zwar:

Jede/r sucht sich einen Partner, dem er/ sie vertraut. Dann bevor es losgeht, müssen sie einen Kittel anziehen und die Haare mit einem Tuch oder Haarband stramm zurückbinden. Dann wird das Gesicht gründlich mit Fettcreme eingeschmiert. Vor allem die Augenbrauen brauchen eine kräftige Schicht, damit die Haare nicht im Gips festkleben. Mit einer Schere werden die Gipsbinden in Steifen geschnitten und kurz in lauwarmem Wasser eingeweicht. Jetzt ohne Panik ! Vorsichtig wird das Gesicht mit den Streifen abgedeckt. Natürlich müssen die Augen, der Haaransatz und vor allem die Nasenlöcher frei bleiben oder die Augen mit Wattepads vorher abdecken. Nach ca. 15 Minuten sind die Masken abgehärtet und können vorsichtig abgenommen werden. Wenn man dabei Grimassen schneidet, geht es ganz einfach.

Der Rand darf mit einer Schere schön geschnitten werden und wer mag, kann nun die Nasenlöcher auf der Maske schließen. Zum Schluss darf jede/r seine Maske von beiden Seiten nach Wunsch bemalen.

Um die Stimmung schöner machen zu können, wurde eine entspannende und ruhige Musik während des Projektes abgespielt. Die Teilnehmer haben sich gegenseitig geholfen und die beide Töchter der Künstlerin haben einen guten Beitrag dazu geleistet.

Nachdem die Masken abgetrocknet und bemalt wurden, wurden sie draußen in den Garten der Atelier gestellt. In der Abschlussrunde hat jede/r Teilnehmer sein Ergebnis bzw. seine Maske präsentiert. Die Jungs haben zu einer politischen Vorstellung tendiert ( syrische, kurdische Flagge wurde bemalt), Mohammad Omari hat die beiden syrischen Flagge auf seine Maske gezeichnet und hat dazu gesagt: „ So wird das Problem in Syrien gelöst“ . Die Mädchen ( Sidra und Amal ) haben ihre Masken ästhetisch dargestellt z.B. ( Glitzer, Schminken), Eine schwarze Maske mit einer Blume wurde von Sabah gemalt. Der Fotograf hat alle Masken fotografiert.

Am Ende haben sich alle Teilnehmer bei der Künstlerin bedankt und dann wurde das Projekt mit einem gemeinsamen Foto von Detlef Müller beendet.

Mohammad Ghneem                                                                     


Workshop mit Niehong Dai-Klußmann - 22.08.2021

Niehong Dai-Klußmann ist gebürtige Chinesin und lebt seit 2003 in Minden. Sie kombiniert fernöstliche Malerei mit westlichen Einflüssen. Typisch für ihren Stil ist die Verbindung von Schattierungen wie bei westlichen Ölgemälden mit der Behandlung von Wasser und Farbe wie in der fernöstlichen Tuschemalerei. Hierdurch bringen ihre Gemälde eigene einzigartige Rätsel hervor.

Anlässlich der Vernissage ihrer Ausstellung im Kulturzentrum BÜZ fand im Anschluss ein Workshop für Jugendliche und Erwachsene mit ihr statt. Titel: Mal deine eigene chinesische Maske.

Die Künstlerin führte die Teilnehmer in die Kunst der Maskengestaltung ein, die in der traditionellen Peking Oper getragen werden. Jede*r Teilnehmer*in konnte ein Exemplar farbig gestalten und anschließend sein Kunstwerk mit heimnehmen. Dank der Unterstützung unserer Förderung war der Eintritt frei und wir konnten die Materialien stellen.

Alf Fritzsche nahm eine Einführung in die chinesische Maskentradition vor: Wie bei Kostümen gibt es auch eine Symbolik der Masken, wobei jede Farbe eine bestimmte Bedeutung hat. Rot zeigt einen loyalen Charakter, Weiß zeugt von List, Misstrauen und Verrat und steht für einen bösen Charakter. Für die Chinesen und Chinesinnen bedeutet Gelb Tapferkeit, Grün und Blau stehen meistens für Edelräuber und Geister, Schwarz für Unbestechlichkeit und Gerechtigkeit. Goldene und silberne Masken tragen die Göttinnen und Götter.

Niehong Dai-Klußmann stellte zwei unterschiedliche Rohlinge an Masken vor. Die Masken der Frauen sind etwas zierlicher konzipiert, die Männermasken sind breiter.

Zum praktischen Teil: Zulässig war neben der Orientierung an der chinesischen Farbbedeutung auch eine Umdeutung. Es entstand als Ergebnis ein interessanter Synkretismus chinesischer und westlicher Kultur- und Wertvorstellungen.