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2024

Mein magischer Moment

Kunstprojekt

Als sich das Leben plötzlich änderte ...

Nach dem spektakulären Erfolg der Weltrettungsmaschine starten wir mit der Mixed Media – Künstlerin Manuela Johne-Sander unser neues Kunstprojekt für junge und junggebliebene Menschen aus viele Kulturen.

Jede/r erzählt von einem magischen Moment, als sich das eigene Leben plötzlich änderte, überraschend und nachhaltig: durch ein Wort, eine Geste, einen Blick, eine Umarmung, eine Einladung, eine WhatsApp Nachricht, einen Anruf etc. Dazu sammeln wir passende symbolische Gegenstände: einen Ring, einen Brief, ein Foto, eine Zeichnung, die wir zu einer großen Collage verarbeiten. Mit sehr viel Spielraum für individuelle Ideen und Kreativität.


Ein neues Vorzeigeobjekt

22.03.2024

Das BÜZ startete in Kooperation mit dem Treffpunkt Johnniskirchhof ein neues Projekt mit der Künstlerin Manuela Johne-Sander, die im letzten Jahr das Vorzeigeprojekt Weltrettungs-maschine auf den Weg brachte. In Anlehnung an dieses erfolgreiche Projekt entstand die Idee für junge und junggebliebene Menschen aus vielen Kulturen: Ein magischer Moment im Le-ben, irgendwann im Leben auftauchend, hat die Sprengkraft der Veränderung. Oder eine ro-mantische nachhaltige Erinnerung. Vielleicht nur ein Blick oder eine Geste. Das Momentum ist individueller Natur, retrospektiv, gewaltig oder klein, vielleicht sogar ein Griff nach den Sternen, jedenfalls exzeptionell für das jeweilige Individuum. Dazu werden symbolische Ge-genstände in den Mottenkisten, Fotoalben gesucht, gefunden, gesammelt und verwertet. Viel-leicht ist es ein Ring, ein Foto, ein Brief. Die Anwesenden erzählen von diesem magischen Moment und verarbeiten ihn kreativ und künstlerisch. Alle bekommen dafür ein Glaskäst-chen. Hier soll das Momentum Gestalt annehmen und verewigt werden. Letztendlich sollen sämtliche magische Momente am Ende in eine große Collage münden. So viel zur Idee des neuen Projekts.

Das erste Treffen fand bei Kaffee und Kuchen in den Räumlichkeiten des Treffpunkts gegen-über des BÜZ statt. Die Mischung aus jungen und alten Menschen stimmte. Seniorinnen und Senioren waren neben jungen Menschen aus der Ukraine, Russland oder den Geflüchteten aus Syrien anwesend. In einer Vorstellungsrunde wurden einige dieser magischen Momente the-matisiert. Manuela Johne-Sander hatte die Materialien vorbereitet und bereitgestellt: Glaskäst-chen, Klebeband, Scheren, Klebestifte oder Klebepistolen gehörten wie bei der Weltrettunn-gsmaschine wieder zum Inventar. Es entstand eine intensive Arbeitsphase mit vielen kreativen Ideen, der Dialog erlitt dabei auch keinen Schaden. Die gefühlte Zeit verging wie im Flug und schon bald wurden Ergebnisse präsentiert. Diese unterschieden sich bei den Jugendlichen und den Seniorinnen oftmals fundamental. Die Thematik Alter/Sterben/Seniorenheim/Hospiz do-minierte die Arbeiten die älteren Anwesenden. Beispielsweise wurde ein Engel in einem Glaskästchen platziert. Auch wurden traumatisierende Erlebnisse aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs verarbeitet, als die Anwesenden Kinder waren. Es gab aber auch Werke zum Schutz der Umwelt, über die Insekten in der Natur und das Bestäuben von Blumen. Während-dessen bezogen sich die Werke der Geflüchteten auf Fluchterfahrungen, auf den Ramadan oder aber auch auf - für Außenstehende – vielleicht anmutende Banalitäten. Ein Cola-Deckel verwies auf die erste Cola, welche während der Flucht in den kurdischen Bergen getrunken wurde. Wahrlich ein magischer Moment.

Es war ein gelungener Auftakt mit viel Wertschätzung für das Thema, die Menschen und die Materialien.

Volker Papke-Oldenburg