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2022

Regine Rinke

Der stolze Pfau

DER STOLZE PFAU

Regine Rinke

Vernissage am 30.10.2022

Vorweg die Lobeshymnen: Es war eine äußerst gelungene Vernissage. Das Corpus der Johanniskirche war prall gefüllt, so dass noch Stühle aufgestellt werden mussten.

Gelungen und gut ausgewählt war auch die Auswahl der präsentierten Werke der Künstlerin, den dazu passenden lyrischen Inspirationen – vorgetragen von Janina Diestel – und der musikalischen Begleitung mit Claudia Gutzeit (Hennings) und Michael Kluwe. 

Regine Rinke, gut vernetzt in Ostwestfalen, ist sowohl Mitglied im Verein für Aktuelle Kunst im Kreis Minden-Lübbecke als auch im Kunstkreis Porta Westfalica. In einer gegenwärtigen Ausstellung im Rathaus Porta Westfalica hängt auch eines ihrer Werke. Die Künstlerin wirkte im BÜZ auch bereits im Rahmen eines Maskenworkshops, in dem von den Kultur-Scouts Kartoffelmasken kreiert wurden.

Ferner berichtete sie von ihren langjährigen Mindener Aktivitäten. So kämpfte sie bereits vor Jahrzehnten für ein Bürgerzentrum in Minden – das heutige BÜZ - , während es seitens der Politik Stimmen für den Abriss der Johanniskirche und dem Errichten eines Kaufhauses gab.

Der Galerist Peter Küstermann offerierte erstaunliche Details bei den ausgestellten Werken, zur Biografie der Künstlerin und ihrer Werke: Die Werke transportieren eine Idee, eine Geschichte. Die künstlerische Ausarbeitung besteht sehr oft in immenser Fleißarbeit. Bei dem Werk Der stolze Pfau ist jede Feder einzeln detailgetreu gemalt. Als wesentliche Hintergrundinformation gilt, dass der blaue Pfau stolz ist, der weiße, aber eitel. Viele der Werke sind Montagen oder Collagen. Ein Triptychon auf Pappe ist ausgestellt, drei Freundinnen sind Bestandteil der drei Elemente, die ihren jeweiligen Wirkkreis illustrieren und in Interaktion zueinanderstehen. Ein Bild zeigt eine zerborstene Welt, eine konflikt-orientierte, Maikäfer sind dabei auf der Flucht. Die subtile Störung der Harmonie ist oft ein domminierender Aspekt des Schaffensprozesses. Ein weiteres Werk symbolisiert das World-Wide-Web, welches mit Daten-Knotenpunkten assoziiert werden kann. Wie ein Algorithmus, der bei einem Startknoten beginnt und schrittweise über die als nächstes erreichbaren Knoten die günstigsten Wege auswählt. Eine Collage zeigt Schiffe auf einer Weltkarte. Ein Werk fand einen kuriosen Weg in die Ausstellung. Da es zu groß für den Autotransport war, musste es zum BÜZ zu Fuß getragen werden.

Gut intoniert und improvisiert waren die musikalischen Beilagen, stimmgewaltig und imposant war die raue Stimme von Claudia Gutzeit, als Zugabe wurde der Minden-Blues vom Publikum gefordert. Janina Diestel, dem BÜZ als Teilnehmerin am Poetry-Slam und von Workshops bekannt, trug Inspirationen zu einigen Bildern vor: Die Natur wirkt auf uns am Strand, während weiße Segelboote auf den Wellen tanzen. Es gibt keine Welt mehr und die Menschen sind Illusion, überall liegt Sand herum, würde ich etwas darunter finden? Oder über Poeten, die zu leise sind. Oder über das eigene zerbrochene Spiegelbild.

Somit wurde im BÜZ eine gelungene Symbiose aus Malerei, Musik und Dichtkunst geboten.

Natürlich ist darauf hinzuweisen: Die Werke der Künstlerin sind jederzeit käuflich zu erwerben.

Volker Papke-Oldenburg

Fotos: Detlef Müller

Zielgruppe

Kunstinteressierte Erwachsene

Presse

Künstlerin Regine Rinke zeigt Ausstellung „Der stolze Pfau“ im BÜZ