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2024

Begegnungscafé

Ein Projekt der KulturScouts

Begegnungscafé

Für ukrainische und russische Jugendliche

Angesichts des Krieges in der Ukraine kommen immer mehr geflüchtete ukrainische Jugendliche nach Minden. Das BÜZ als ein Zentrum für Integration und kulturelle Bildung versteht sich als Anker, um Ankommen, Fuß fassen und nach vorne schauen aktiv zu begleiten. Aktive Begleitung bedeutet auch die Stadt Minden näher kennenzulernen.

Was eignet sich dabei besser als den Erlebnisstadtplan für Jugendliche anzuwenden, der von Kultur-Scouts entworfen worden war, die auch dieses Projekt selbständig leiten.


Besuch einer Moschee in Minden

05.02.2024

Nach dem Besuch der jüdischen Synagoge und des christlichen Mindener Doms ging es an diesem Montag für die geflüchteten ukrainischen Jugendlichen darum, sich mit einer musli-mischen Moschee vertraut zu machen. Im Speziellen hatte Mohamad Oumari, der Projektlei-ter, den Kontakt zur Moschee der Türkisch-Islamischen Gemeinde zu Minden e.V. in der Kai-serstraße hergestellt. Eine wahrliche Glanzleistung, dass die Gruppe sich vor Ort informieren konnte, denn es lag im näheren Umfeld der Muslime ein Todesfall vor.

Der Iman, welcher mit etwas Verspätung erschienen war, hatte vor seiner Berufung eine fünfzehnjährige „Lehrzeit“ in der Türkei absolvieren müssen. Er kannte den Koran auswen-dig.

Peter Küstermann erläuterte den Geflüchteten zunächst vor Ort die Grundzüge des Islam. Somit begann eine erste Auflockerungsrunde. Die Anwesenden zeigten sich sehr aufgeschlossen und stellte viele sinnvolle Fragen. Anschließend gab es eine kompetente Führung mit ausführlichen Erläuterungen zum Erwerb des Gebäudes im Jahre 1996. Vorher war es ein Möbelhaus, der heutige Gebetsraum war das Lager. Die Ausgestaltung des Gebetsraums er-folgte über Spenden. Der Innenraum der Moschee ist prunkvoll gestaltet – ausgelegt mit ed-len Teppichen und prachtvoll gefliest. Da im Islam ein Bilderverbot gilt, sorgen die Ornamente der Fliesen für Besinnlichkeit. Die islamische Gebetsnische Mihrāb, die die Gebets-richtung (Qibla) anzeigt, wurde ebenfalls gezeigt und erläutert - ebenso der Predigtstuhl (Minbar) und das Lesepult für den Koran (Kursi) Der Gebetsraum bietet Platz für 150 Perso-nen. auf. Die Schuhe mussten in der Moschee ausgezogen werden. Auch wurde auf das .Waschritual der Toten, getrennt nach Geschlechtern, eingegangen.

Das Gespräch wurde fortgesetzt mit der Vorstellung des Islams: Die fünf Säulen des Islams (Ableistung des Glaubensbekenntnisses, Fasten im Monat Ramadan, die Pilgerfahrt nach Mekka, Gebet, Entrichtung von Almosen), die Rolle des Imans, des Muezzins und der Aus-richtung des Gebetsteppichs gen Mekka. Außerdem wurden Gemeinsamkeiten und Unter-schiede zwischen dem Judentum, Christentum und dem Islam deutlich gemacht. Ferner wurden atheistische Zugänge auf den Glauben, welche von einigen Jugendlichen ins Gespräch gebracht wurden, diskutiert und unter reger Mitwirkung der Anwesenden kontrovers erörtert.

Darüber hinaus trug der Iman auf besonderen Wunsch nach eine Sure vor.

Zum Ende wurde das Erlebnis der Besichtigung mit den Teilnehmenden in einem Gruppenfoto festgehalten. Es war eine interessante Erfahrung.

Volker Papke-Oldenburg

Ein Projekt der KulturScouts

Projektverantwortlicher: Mohamed Oumari