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2022

Wider die Angst

мир-MIR

WIDER DIE ANGST

AUSSTELLUNG UKRAINISCHER UND RUSSISCHER KÜNSTLER

07.03. - 15.10.2022

Texte und Bilder

Gegen die gefühlte Hilflosigkeit im Angesicht des Krieges setzen wir ein Zeichen der Solidarität mit den Mitteln der Kultur. Für unsere Künstlerfreunde in beiden Ländern.

Folgende Künstler sind dabei: 

Sergej Mikitas | Charkiw, Ukraine
Vova Rozhdestvenskij  | Kiew, Ukraine
Sergej Shibalov | Kiew, Ukraine
Michail Avvakumov | Moskau, Russland
Jurij Gik |Moskau, Russland
Aleksandr Faldin | St. Petersburg, Russland

Termine der Führungen mit anschließender Diskussionsrunde auf www.buezminden.de 

Nur mit Voranmeldung unter Telefonnummer 0178 7617637! 

Für Gruppen und Schulklassen machen wir Wunschtermine!

Eintritt frei.       

Bitte beachtet die tagesaktuellen Corona-Regeln. 

Zielgruppe

Kunstinteressierte Jugendliche und Erwachsene, Schulklassen und Gruppen

Presse

Auf Distanz vereint: BÜZ stellt Grafiken und Texte aus Russland und der Ukraine vor

Ausstellungsführung am 09.06.2022

Am 09.06.2022 lud das Kulturzentrum BÜZ zur Führung durch die Ausstellung “Wider die Angst - MIR” (russisch für “Frieden”) ein.

Die Ausstellung zeigte Exponate von drei russischen (Michail Avvakumov, Moskau - Jurij Gik, Moskau - Aleksandr Faldin, St. Petersburg) und drei ukrainischen Künstlern (Sergey Mikitas, Charkow - Vova Rozhdestvenskij, Kiew - Sergej Shibalov, Kiew), die kurz nach dem Beginn des Angriffs der russischen Armee auf die Ukraine entstanden sind. Möglich war dies, weil alle Künstler auch Mail-Art-Künstler sind und Minden ein Knotenpunkt dieser Kunstbewegung ist. Somit konnten alle Künstler spontan der Anfrage des BÜZ folgen und ihre Gefühle und Eindrücke kurz nach dem Beginn eines Krieges gestalterisch umsetzen. Die Werke wurden als Dateien versandt, teils kurz bevor die Leitungen nicht mehr nutzbar waren, und danach von den Mitarbeitern des BÜZ ausgedruckt, auf Unterlagen geklebt und als Galerie im BÜZ präsentiert.

In ihrer Einführung unterstrichen die  jungen Tschetscheninnen Kamila und Radima Dalduewa, dass es nicht um schöne Künste, nicht gegen Russland oder für die Ukraine ginge, sondern um die Folgen des Beginns eines Krieges: die gefühlte Hilflosigkeit.

Mit der Ausstellung wollte das Kulturzentrum BÜZ ein Zeichen der Solidarität mit den Mitteln der Kultur für ihre Künstlerfreunde in beiden Ländern gegen den Krieg setzen und zum Nachdenken anregen.

Die Künstler fertigten ihre Werke unter Anwendung unterschiedlicher künstlerischer Techniken an, u.a. Holzschnitt, Plakat, Grafik, Gedicht.

Sergej Schibalov aus Kiew beschrieb in seinem Text das Entsetzen eines gebürtigen Russen, der von seinem geliebten Heimatland nun mit Bomben beworfen wird.

Vova Rozhdestvenskij aus Kiew verfasste ein Gedicht, in dem ein Regentropfen im Fall mehr Dinge erlernt als ein Mensch in seinem Leben.

Alexandr Faldin zeigte in seinen Grafiken ein Männchen mit Helm in den Farben der Ukraine und eine Friedenstaube am blauen Himmel, einen Kondensstreifen hinter sich herziehend.

Jurij Gik aus Moskau erstellte u.a. Briefmarkenbögen des Fantasielandes Dadahomeya mit Bezug zu Joseph Beuys.

Michail Avvakumov zeigte einen Baum hinter einem Stacheldraht.

Den Teilnehmern wurde Gelegenheit gegeben, Fragen zum Ausdruck zu bringen, die sie mit der Ausstellung verbanden. Diese lauteten u.a.: Sollte es Waffenlieferungen an die Ukraine geben? Wie tickt Putin? Wie gehen die Künstler heute mit dem Krieg um? Wie kommunizieren sie heute?

In der folgenden respektvollen Diskussion wurden Werke der Künstler präsentiert und deren Bedeutung im Kontext der Fragen diskutiert.

In der Grafik von Aleksandr Faldin, ein schwarzes Männchen mit Helm in den Farben der Ukraine, interpretierten die Teilnehmer die farbliche und gestalterische Komposition, sahen u.a. Blut im Rot und den Helm als einen Hinweis auf die Lieferung von 5000 Helmen aus den Beständen der Bundeswehr an die Ukraine.

In dem Bild “tempo di marcia”, welches ein Notenblatt zeigt, beginnend mit der Notation zur “Ode an die Freude” von Beethoven und endend im Trauermarsch von Chopin, sahen die Teilnehmer in den Symbolen des Krieges die Steigerung des Ausmaßes der Gewalt und der Anwendung von stärkeren Waffen bis hin zur Nutzung der Atombombe.

Dem entgegengestellt fanden die Teilnehmer in den Fotos von Jurij Gik aus dem Jahr 2009 vom Mail-Art-Treffen in Minden mit Teilnehmern u.a. aus Finnland, Russland, Belgien und Frankreich die Sehnsucht nach einem friedlichen Zusammentreffen von Menschen, eineem friedlichem Miteinander als Normalität. Er verbindet mit Minden und dem BÜZ fried- und freudvolles künstlerisches Miteinander.

Daran anschließend durften die Teilnehmer selbst zeichnen und eine visuelle Poesie ersinnen mit der Aufgabe, der Aussage von Beuys, dass Kunst ein sozialer Organismus sei, eine zeichnerische Form zu geben.

Abschließend stellten Kamila und Radima das “Nachhaltigkeitsprojekt” vor. Ausgemusterte Verkehrsschilder wurden wiederverwendet und künstlerisch neu gestaltet, z.B. mit einer Frau mit Schleier, die ein Kind an der Hand führt. Mit dieser Wiederverwendung wurde Aluminium, Bauxit und Farbe gespart.

Die Plakate der Ausstellung wurden auf alte Ausstellungsplakate gekleistert, so dass nur das Papier und der Kleister gekauft werden musste, zum Preis von 5 Euro pro Plakat. Die Beauftragung einer Firma hätte 30 Euro pro Plakat gekostet und Rohstoffe verschwendet.

Zur Gestaltung einer afrikanischen Maske wurde eine alte Originalmaske für 10 Euro bei Ebay gekauft, gereinigt, geschliffen und bemalt, so dass kein neues Rohmaterial verschwendet wurde.

Dieses Projekt ist wegweisend und führte schon zu Einladungen von Museen, die Kosten und Material sparen möchten im Sinne der Nachhaltigkeit.

Landtagsabgeordnete Christina Weng zu Gast in unserer Ausstellung

Die Landtagsabgeordnete C. Weng und unser Vereinsgeschäftsführer J. Tilicke diskutierten mit jungen Tschetscheninnen und Syrer*innen über die Künstlernetzwerke unserer Ausstellung MIR ( = ukrainisch und russisch: "Frieden")

Besuch eines Kunstkurses der Q1 des Herder-Gymnasiums, Minden

28.04.2022

Die Ausstellung WIDER DIE ANGST wurde an diesem Donnerstag von 24 Schülerinnen und Schülern und ihrer Fachlehrerin Silke Schulte-Schulenberg besucht - keine eigentliche Kunstaustellung, sondern eine Sonderausstellung in Text und Bild von mit dem Galeristen Peter Küstermann befreundeten Künstlern aus der Ukraine (Kiew, Charkiw) und Russland (Moskau, St. Petersburg). Die Ausstellung war sofort kurzfristig nach Kriegsausbruch organisiert worden. Den russischen Künstlern gelang es gerade noch, Texte und Bilder zu kommunizieren, bevor Internetkanäle gekappt wurden.

Nach anfänglicher Zurückhaltung gelang es dem Galeristen, die Schülerinnen und Schüler zu motivieren, so dass ein lebhafter Gedankenaustausch entstehen konnte. Einige der an den Wänden hängenden Kunstwerke wurden genauer betrachtet. Die ukrainische Flagge wurde erkannt, ein Mensch, der kein Gesicht hat, aber ein Helm ist zu sehen. Eine mögliche Interpretation lautete, dass ein Soldat keine Persönlichkeit haben dürfe und nur Befehlsempfänger sei, das Töten sei legalisiert. Rot als Warn- und Signalfarbe wurde diagnostiziert.

Peter Küstermann ergänzte, dass es in Russland trotz der staatlich verordneten Propaganda, der Gleichschaltung der Medien und dem Verbot andersdenkender Ansichten die Möglichkeit gäbe, über die Bewertungsseiten der Hotelketten versteckte Botschaften zu versenden.

Das zweite Bild, welches analysiert wurde, zeigt auf blauem Hintergrund einen Kondensstreifen, der allerdings nicht von einem Flugzeug stammt, sondern von einer Friedenstaube. Die Botschaft könnte lauten: „Macht Frieden, aber schnell“. Ferner wurde ein Werk besprochen, auf dem Noten zu finden sind. Es sind die Noten von „Freude schöner Götterfunke“, der Friedensode von Beethoven, auch bekannt als Eurovisionssong. Allerdings werden die Noten von dunklen Elementen überlagert, was auf die Kriegssituation und die Abwesenheit von Frieden hinweist. Ein Holzschnitt zeigt einen Grenzzaun. Stacheldraht symbolisiert Ab- und Ausgrenzung.

Der Galerist hatte schon vor Glasnost und Perestroika das damalige sowjetische Imperium besucht. Passierscheine für ehemalige Sowjetrepubliken wurden den Schülern und Schülerinnen verständlich erläutert, auch ergänzt durch historische Hintergrundinformationen. Im Q1-Kurs gab es auch SuS, welche die russische Sprache beherrschten. Ein Schüler traute sich, russische Texte vorzulesen. Das Wort Na Sdorowje wurde in diesem Zusammenhang eben auch mal kurzerhand in seinen Sinnzusammenhang gestellt: durch gemeinsames (alkoholfreies) Anstoßen auf  die Gesundheit im Sinne von Gesundheit/Frieden/Freundschaft.

Die Biografie des deutschen Künstlers Josef Beuys wurde den SuS an diesem Vormittag ebenfalls nähergebracht, weil dieser auf Briefmarken (Mail Art) Bestandteil der Ausstellung war. Im Zweiten Weltkrieg war er Bordschütze in einer Stuka. Seine Maschine stürzte in der damaligen Sowjetrepublik Ukraine ab. Beuys überlebte schwerverletzt und wurde von Ukrainern mit Filz und Fett gesund gepflegt. Dieses waren später seine künstlerischen Materialien, mit denen er es dann zu Weltruhm brachte.Die Kunstrichtungen Fluxus und Mail Art durften auch nicht fehlen, hatten sie sich doch jeweils den Zweiten Weltkrieg oder den Vietnam-Krieg als Auslöser.

Die Zeit reichte für den interessanten Dialog mit dem Kunstkurs. Es war eine gelungene Unterrichtsstunde im BÜZ, ohne Leistungsdruck und Schulnoten.

Volker Papke-Oldenburg

Jurij Gik

KUNSTIDENTIFIKATION

Alles begann weit zurück im Jahr 1998. Der Chefredakteur der Moskauer Literaturzeitschrift "The new literature observer" lud mich ein, einen Artikel über Mail Art zu schreiben – eine zeitgenössische Kunstbewegung, die mir in den letzten Jahren vertraut war. Nach der Veröffentlichung beschloss ich, eine Kopie dieses Artikels an den britischen Künstler Michael Lumb mit einer Übersetzung meiner Hauptideen ins Englische zu schicken. Michael hatte ein starkes Interesse an der Mail-Art-Theorie, er schrieb eine große Abschlussarbeit über Mail Art, und er kommentierte meinen Artikel sehr gut. Wir hatten damals eine gute E-Mail-Kommunikation, in der wir Fragen der zeitgenössischen Kunst diskutierten. Das war der Beginn unserer Freundschaft.

Im Jahr 2002 machte Michael eine Aufführung in Charkiw, Ukraine, ich beschloss, von Moskau dorthin zu gehen, und wir hatten dort das erste Treffen. Wir sprachen über unser nächstes Treffen in Moskau in einem Jahr. Wir luden Michael zur Internationalen Philologenkonferenz an das Institut für russische Sprache ein, wo meine Frau arbeitet.

Michael war zuvor Kurator einer Buchkunstausstellung in Riga gewesen und hielt während der Konferenz einen Vortrag über Künstlerbücher. Er kam mit seiner Frau an und lebte mit uns in meiner Wohnung. Dann lud er mich ein, Silvester 2004 in England bei sich zu Hause zu treffen. Also kamen wir in Großbritannien an – es war meine erste Erfahrung mit einem Besuch in einem westlichen Staat. Von dieser Reise trug ich viele zeitgenössische Kunstbücher im Gepäck – es war ein Problem mit so freundlicher Literatur in Russland.

Eines dieser Bücher war «ART in THEORY 1900-2000», ein großes Theoriebuch, mehr als 1000 Seiten ohne Illustration. Es bestand aus Dokumenten, die für die Kunst des XX. Jahrhunderts wichtig waren – von Artikeln von Matisse und Konzeptkünstlern bis hin zu Dokumenten des sowjetischen Politbüros und Hitlers Reden. Ich brauchte ungefähr zehn Jahre, um dieses Buch zu lesen (sicherlich hatte ich neben dieser Lektüre noch etwas zu tun)! Als ich damit fertig war, hatte ich gute Erfahrungen als Kurator und Künstler von Ausstellungen und Festivals in Russland und Deutschland.

Meine Hauptgenres waren Mail Art und Visual Poetry.  Also beschloss ich, dieses Buch in meinen Kunstwerken zu verwenden. Ich habe das XX. Jahrhundert in Jahrzehnte unterteilt.  Jedes Jahrzehnt hat  einen bestimmten Künstler, der über Kunst geschrieben hat, und ich habe Zitate mit Definitionen von Kunst von diesen Künstlern gesammelt. Diese Zitate habe ich visuell in visuelle Gedichte verwandelt.  Und ich habe Porträts dieser Künstler in Form von alternativen Briefmarken (=artistamps) gemacht. Diese Kreuzung verschiedener Techniken (in einem Kunstprojekt über Kunstidentifikation) kann dieses komplexe Problem lösen.

Jurij Gik, Moskau

ART IDENTIFICATION - Introduction

It all started far back in 1998. The Chief editor of the Moscow literary magazine “The new literature observer” invited me to write an article about mail art – a contemporary art movement familiar for me during last several years. After the publication I decided to send a copy of this article to the British artist Michael Lumb with a translation of my main ideas in English. Michael had strong interest in mail art theory, he was writing a big thesis about mail art, and he commented very fine on my article. We had a good e-mail communication that time discussing questions of contemporary art. That was the start of our friendship.

In 2002 Michael did a performance in Kharkiv, Ukraina, I decided to go there from Moscow and we had first meeting there. We talked about our next meeting in Moscow in a year. We invited Michael to the International philologist conference to the Russian Language institute where my wife works.

Michael had been the curator of a book art exhibition in Riga before, and during the conference he gave a lecture on artists books. He arrived with his wife and lived in my flat with us. Then he invited me to meet New Year 2004 in England at his home. So we arrived to UK – it was my first experience of a vist to a Western state. From that trip I carried in my luggage a lot of contemporary art books – it a was problem with such kind literature in Russia.

One of thes books was «ART in THEORY 1900-2000», a big theory book, more 1000 pages without any illustration. It consisted of documents important for XXth century art – from articles by Matisse and conceptual artists till documents of the Soviet Politburo and Hitler’s speeches. I needed about ten years for reading this book (certainly, I had something to do besides this reading)! When I finished to, I had good experience as curator and artist of exhibitions and festivals in Russia and Germany.

My main genres were mail art and visual poetry. So I decided to use this book in my artworks. I separated the XXth century into decades. Every decade has one specific artist who wrote about art, and I have gathered quotes with definitions of art from these artists. These quotes I transformed visually into visual poems. And I made portraits of these artists in the form of alternative stamps (=artistamps). This crossing of different techniques (in one art project about art identification) can solve this complex problem.

Jurij Gik, Moscow

Visual Poetry


06.04.2022

Begegnung mit dem Beginn eines Krieges

Am 06.04.2022 lud das Kulturzentrum BÜZ zur Führung durch die Ausstellung “Wider die Angst - MIR” (russisch für “Frieden”) ein.

Die Ausstellung zeigte Exponate von drei russischen (Michail Avvakumov, Moskau - Jurij Gik, Moskau - Aleksandr Faldin, St. Petersburg) und drei ukrainischen Künstlern (Sergey Mikitas, Charkow - Vova Rozhdestvenskij, Kiew - Sergej Shibalov, Kiew), die kurz nach dem Beginn des Angriffs der russischen Armee auf die Ukraine entstanden sind. Möglich war dies, weil alle Künstler auch Mail-Art-Künstler sind und Minden ein Knotenpunkt dieser Kunstbewegung ist. Somit konnten alle Künstler spontan der Anfrage des BÜZ folgen und ihre Gefühle und Eindrücke kurz nach dem Beginn eines Krieges gestalterisch umsetzen. Die Werke wurden als Dateien versandt, teils kurz bevor die Leitungen nicht mehr nutzbar waren, und danach von den Mitarbeitern des BÜZ ausgedruckt, auf Unterlagen geklebt und als Galerie im BÜZ präsentiert.

In seiner Einführung unterstrich der Initiator der Ausstellung Peter Küstermann, assistiert von der jungen Syrerin Sabah Oumari, dass es nicht um schöne Künste, nicht gegen Russland oder für die Ukraine ginge, sondern um die Folgen des Beginns eines Krieges: die gefühlte Hilflosigkeit.

Mit der Ausstellung will das Kulturzentrum BÜZ ein Zeichen der Solidarität mit den Mitteln der Kultur für ihre Künstlerfreunde in beiden Ländern setzen.

Die Künstler fertigten ihre Werke unter Anwendung unterschiedlicher künstlerischer Techniken an, u.a. Holzschnitt, Plakat, Grafik, Gedicht.

Sergej Schibalov aus Kiew in der Ukraine beschrieb in seinem Text das Entsetzen eines gebürtigen Russen, der von seinem geliebten Heimatland nun mit Bomben beworfen wird.

Vova Rozhdestvenskij aus Kiew verfasste ein Gedicht, in dem ein Regentropfen im Fall mehr Dinge erlernt als ein Mensch in seinem Leben.

Alexandr Faldin zeigt in seinen Grafiken ein Männchen mit Helm in den Farben der Ukraine und eine Friedenstaube am blauen Himmel, einen Kondensstreifen hinter sich herziehend.

Jurij Gik aus Moskau erstellte u.a. Briefmarkenbögen des Fantasielandes Dadahomeya mit Bezug zu Joseph Beuys.

Michail Avvakumov zeigt einen Baum hinter einem Stacheldraht.

In der abschließenden Diskussion nach der Führung bildete sich ein lebendiger Gesprächskreis, in dem die Teilnehmer über die Kunstwerke sprachen, über die Eindrücke auf sie, sowie über ihre Erfahrungen mit Unterdrückung, Flucht und dem Ankommen in dem Aufnahmeland Deutschland.

Diese Veranstaltung machte Hoffnung für die Kultur- und Kunstschaffenden. Trotz oder gerade wegen des im Osten Europas ausgebrochenen Krieges war es von Bedeutung der Kultur eine Bühne zu bieten. Kunst für den Frieden. Dem Slam-Master Peter Küstermann war es wichtig auf eine spontan organisierte Ausstellung zum Krieg in der Ukraine hinzuweisen. Er hatte seine Kontakte in die Ukraine und nach Russland genutzt, um Kunstwerke gegen den Krieg und Gewalt, Hass und Leid aus den betroffenen Ländern nach Minden zu holen. Und das trotz der beschwerlichen Transportwege in den Kriegszeiten. Ab Donnerstag, 9.3.22, sollte diese Ausstellung unter dem Titel „Wider die Angst“ im BÜZ zu sehen sein, mit wöchentlichen Präsenz-Terminen jeweils am Donnerstag.


Schüler des Herder-Gymnasiums in der Ausstellung

Kunst reagiert auf Kriege: Dada (1918), Fluxus (1961),MailArt (1970). Und heute? Das diskutierten Abiturient*innen vom HerderGymnasium in unserer Ausstellung von russischen und ukrainischen Künstlern im BŪZ.