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2017

VISION 2027

POETRY SLAM für Flüchtlinge

Das Projekt

Aufbauend auf das Vorgängerprojekt „Slam der 1000 Zungen“ wollen wir wissen, welche Vorstellungen die Teilnehmer*innen von ihrer Zukunft schon haben und/oder welche sie jetzt entwickeln werden. Wir unterstützen ihre Identitätsfindung, ihre emotionale Stabilität und ihre sozialen Kompetenzen. Wir nehmen Aussagen von Teilnehmer*innen aus dem Vorgängerprojekt auf, wie zum Beispiel: Das Abitur nachholen und Ingenieur studieren (Afghane, 25 Jahre), als Ärztin den Deutschen etwas zurückgeben (Kurdin, 13 Jahre), als Sozialarbeiter mit Geflüchteten arbeiten (Tunesier, 18 Jahre), als Stoffhändler wieder in Syrien arbeiten (Syrer, 60 Jahre).

Im Projekt „VISION 2017“ werden wir Schreib- und Vortrags-Workshops für Geflüchtete aus inner- und außerschulischen Integrationskursen und -klassen durchführen. Unsere Zielgruppe sind Jugendliche und Erwachsene, die bereits Grundkenntnisse der deutschen Sprache erworben haben, z.B. in den „B2“-Kursen der Volkshochschule. Hinzu kommen interessierte Bürger mit Integrationshintergrund. Die kulturellen und religiösen Hintergründe sind so unterschiedlich wie die Bildungsvoraussetzungen. Wir werden binnendifferenzierend arbeiten werden. Wir werden der Entwicklungsdynamik in der verschiedenen Teilnehmer*innengruppen Raum geben; der interkulturelle Prozess ist uns ebenso wichtig we die Produkte. Die Teilnehmer*innen lernen sich  gegenseitig kennen und lernen voneinander. Das kulturelle Erbe der Menschen wird dabei eine wichtige Rolle spielen: Narrative Kompetenz, oral history, story telling. Das märchenhafte, gesellige Erzählen eines Textes wird dem der schriftlichen Fixierung eines Textes gegenüber gestellt mit Frage verbunden: Können die stilistischen Charakteristika des Narrativen in die zeitgenössischen Lese- und Hörgewohnheiten einfließen?

Ziel aller Beteiligten ist der Erwerb und die Anwendung der deutschen Sprache: Die Fähigkeit, sich klar und kompakt auszudrücken, sowie mit Herz und Verstand vorzutragen. Wir fördern mit dem Vehikel „Poetry Slam“ die Fähigkeit, die neue Lebenssituation pointiert zu beschreiben und das öffentlich zu machen. Die bei uns erworbenen  Kompetenzen wenden die Teilnehmer anschließend selbstverständlich im Alltag an. Ihre unmittelbaren Erfolgserlebnisse tragen zur Sicherheit in der neuen Heimat bei. Ganz wichtig ist dabei der Humor. Über die sprachlichen Ausdrucksmöglichkeiten findet ein Enkulturationsprozess statt. Ohne Leistungsdruck bietet unser Format Motivation, und ganz einfach: sehr viel Spaß! Bei insgesamt rund 300 Teilnehmern erwarten wir für die Poetry Slams ungefähr 2000 Besucher. Einige unserer Workshop Leiter und auch Dolmetscher stammen aus den Herkunftsländern der Migranten.

Sichtbar machen wollen wir die Projektergebnisse durch die gedruckte Sammlung aller Texte, an deren Gestaltung die Geflüchteten maßgeblich beteiligt sind.

Ablauf

  • Erarbeitung des Themenhintergrunds im Gruppengespräch: Erlebnisse nach Krieg und Flucht.
  • Benennungen: Gegenüberstellung der Bedürfnisse, Wünsche, Hoffnungen und Erwartungen an die neue Heimat
  • Erfolge, Enttäuschungen, Sehnsucht nach Sicherheit und Glück, Individuelle Highlights
  • Dabei erste Schreibübungen bei altersgemäßer Binnendifferenzierung
  • Vorstellung des Poetry Slam-Konzepts, Wettbewerbsidee, Interaktion mit dem Publikum, Rolle der Jury, Verschriftlichung des eigenen Wortes und Vermittlung/Verinnerlichung der geeigneten Kriterien dafür
  • Besuch eines aktuellen Slams, Analyse von Blogs, Erfahrung der Begeisterung, Stimmung, Textvielfalt und Vortragskunst
  • Themenspezifisches Schreiben, Mipolam-Übung
  • Performance-Übungen: Mimik, Gestik, Intonation, Dynamik, Lautstärke
  • Gezieltes Performance-Training mit Videoaufzeichnung
  • Herausarbeitung individueller Stärken, Aufarbeitung von Schwächen
  • Vortrag im Team
  • Erfahrene mehrsprachige Gastdozenten
  • Vision 2027, öffentlicher Auftritt
  • Beleuchtung der kulturellen, geografischen und ethnischen Besonderheiten der alten und der neuen Heimat.

Kontakt aufnehmen

Sie haben Interesse an diesem Projekt? Dann sprechen Sie uns an: 

Kulturzentrum BÜZ
Stichwort: Neue Heimat
E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
Telefon: 0571 23939

Zielgruppe

Geflüchtete aus inner- und außerschulischen Integrationskursen und -klassen

Ziele

Wo, wann, mit wem, wie, was werde ich machen in zehn Jahren im Jahre 2027? Ausgehend vom Hintergrund der kulturellen, geografischen und ethnischen Besonderheiten ihres jeweiligen Herkunftslandes, wollen wir sie anregen, vor allem ihre Gefühle auszudrücken. Und das in kurzen prägnanten Texten im Stil des Poetry Slam: Mit Plot, rotem Faden, Wendepunkten und vor allem treffender Wortwahl und anschaulicher Ausdrucksweise. Außerdem üben wir mit ihnen die passende Performance ein: Mimik, Gestik, Intonation. Ziel und Abschluss der Reihe sind öffentliche Poetry Slams, bei denen Projektteilnehmer eingeladen sind, ihre Texte in öffentlichem Wettstreit auf der Bühne vortragen.

Förderer

Landesarbeitsgemeinschaft Soziokultureller Zentren NW

Stadt Minden

Kreis Minden-Lübbecke

Fach-Werk Minden e.V.

Kooperationen

Die Integrationsbeauftragten der Stadt Minden und des Kreises Minden-Lübbecke

Verein zur Förderung der Allgemeinen und Beruflichen Bildung

Ratsschule Melle (Realschule)

Flüchtlingshilfe Hafenschule Minden

Kurt-Tucholsky-Gesamtschule Minden

Fach-Werk Minden e.V.

Victoria-Hotel Minden

Grußwort der Stadt Minden

Bürgermeister Michael Jäcke

Galerien & Blog

Natürlich dokumentieren wir die einzelnen Workshops auch mit zahlreichen Fotos. Hier eine Übersicht der verfügbaren Galerien zu diesem Projekt. 

Die Galerien werden regelmäßig erweitert.